Wer auf die Achtung seiner Datenschutz-Rechte Wert legt, möchte in der Regel vor einer Registrierung wissen, wie der Anbieter mit den Daten umgeht und ob er diese auch wieder löscht. Eine Webseite hilft jetzt dabei, die Datenschutz-Sünder zu entlarven.
Im Artikel Apple-ID löschen haben wir bereits geschildert, wie lange das Löschen einer Account-Registrierung dauern kann. Mehrere Wochen und mehrere E-Mails erforderte es, bis das Konto endlich geschlossen und die Daten (hoffentlich) vernichtet wurden. Am Ende entstanden uns zudem noch eine ganze Reihe Nachteile.
Schwarze Datenschutz-Schafe
Ein weiteres Negativ-Beispiel ist Skype, das zu Microsoft gehört, wo man ironischerweise mit dem Slogan wirbt „Der Schutz Ihrer Privatsphäre steht für uns an erster Stelle“ – blanker Hohn für jemanden, der seinen Account dort löschen lassen möchte und auf umständlichste Weise erst alle Daten aus der Anwendung entfernen und dann den Support kontaktieren muss. Und selbst dann gibt es noch keine Garantie, dass der Anbieter der Bitte auch wirklich nachkommt.
Doch es geht noch schlimmer: Manche Firmen erlauben es nicht einmal, ein nicht mehr benötigtes Konto zu schließen. Die Daten bleiben dann auf immer im Besitz des Anbieters. Das ist zwar nach deutschem Recht zumindest bedenklich, doch wenn ein Webdienst seinen Sitz außerhalb Deutschlands hat, lässt sich nichts dagegen machen.
Wer in diese Falle getappt ist, kann nichts weiter tun als zu hoffen, dass diese Funktion irgendwann implementiert wird oder den Support so lange zu nerven, bis dieser der Bitte nachkommt – falls es überhaupt einen Support gibt.
Übersicht der Webdienste
Um zumindest bei der nächsten Registrierung bei einem Diensteanbieter zu prüfen, wie man es dort mit dem Löschen eines Accounts hält, gibt es seit kurzem eine hilfreiche Webseite.
Bei Justdelete.me kann man auf einen Blick sehen, wie leicht oder schwer es ist, seinen Account wieder loszuwerden. Das Spektrum reicht dabei von grün (leicht zu löschen) über gelb und rot bis hin zu schwarz – den schwarzen Datenschutz-Schafen also. Praktisch: Per Klick auf den Namen gelangt man direkt zur entsprechenden Lösch- oder Supportseite.
So lässt sich zwar keine Account-Schließung erzwingen, aber man kann zumindest beim nächsten Mal vorher nachsehen, ob und wie man aus der Registrierung wieder rauskommt.
Zu den Anbietern, welche keine Löschung vorsehen, gehören übrigens viele populäre Dienste. Neben Pinterest, Youtube und Wikipedia gehören auch GMX und die deutsche DHL dazu – was zeigt, dass es sich um ein internationales Problem handelt.
Zum Schluss noch der Microsoft-TV-Spot:
https://www.youtube.com/watch?v=0_QM9B1sN74
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