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Wie neue Techniken die Welt der Wackelvideos verändern

Wackelvideos sind gerade bei Youtube keine Seltenheit und leider oftmals sehr unangenehm für den Zuschauer. Dank immer schnellerer Prozessoren und besserer Software in Smartphones und Foto-Kameras könnten unruhige Kameraführungen bald der Vergangenheit angehören.

Steadycam

Steadycam

Gerade jüngere PC-Anwender verzichten immer öfter darauf, den Fernseher einzuschalten und nutzen für ihren Videokonsum die Plattform Youtube. Im Gegensatz zu professionellen Kamerateams bei Filmproduktionen verausgaben sich bei Youtube vor allem Amateure. Jeder der über ein Smartphone, eine Digitalkamera oder beispielsweise eine Go-Pro-Actionkamera verfügt, kann inzwischen kinderleicht Videos drehen und online stellen.

Die Qualität leidet dabei oftmals durch eine sehr unruhige Kameraführung. Es ist viel Übung und meist auch etwas Technik erforderlich, damit butterweiche Kamerafahrten realisiert werden können. Profis verwenden dabei vor allem Steadycams, um die Bewegungen der Hand oder des Körpers von der Kamera zu entkoppeln. Achten Sie mal bei der nächsten Fußball-Übertragung darauf, hier sieht man oft Kameramänner mit einer Steadycam herumlaufen.

Ordentliche Steadycams wie die Glidecam HD-2000 gibt es schon ab rund 500 Euro und können auch beim Filmen mit Spiegelreflexkameras eingesetzt werden. Das Artikelbild zeigt so eine Glidecam und stammt von Ihr-Hochzeitsfotograf-Nuernberg.de.

Revolution der Filmtechnik dank hoher Prozessorleistung

Bald könnten zumindest für Amateure Steadycams überflüssig werden. Um beim Anschauen von Videos nicht mehr seekrank zu werden, arbeitet beispielsweise Microsoft an einer Softwarelösung mit dem Projektnamen Hyperlapse, die das Video neu rendert und es dabei beruhigt.

Dabei muss in der Software der Kameraweg neu bestimmt werden. Dadurch ändert sich auch die Perspektive etwas, doch die Software passt das vorhandene Filmmaterial so an, dass der Zuschauer Verzerrungen kaum bemerkt. Wann Microsoft seine Lösung der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, steht noch nicht fest.

Bereits einen Schritt weiter ist Instagram und bietet derzeit die App Hyperlapse an – allerdings nur für iOS-Geräte. Durch den Gyrosensor im iPhone berechnet die App bei der Videoaufnahme, wie das Gerät gerade gehalten wird, und gleicht Unregelmäßigkeiten aus. Dadurch entstehen atemberaubende und sehr ruhige Kamerabewegungen.

Konzipiert wurde die App eigentlich für Zeitraffervideos. Wer nach der Aufnahme aber „1x“, also eine einfache Geschwindigkeit einstellt, erhält eine sehr schöne Kamerafahrt. Nach jeder Aufnahme muss das Video aber gerendert werden, je nach iPhone-Modell kann dieser Rechenvorgang einige Zeit in Anspruch nehmen. Wer ein iPhone besitzt, sollte diese App unbedingt ausprobieren.

Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Kamerahersteller eine ähnliche Funktion in ihren Geräten einbauen und so die Videoaufnahme flächendeckend revolutionieren.

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